Nach fast einem Monat in Dehradun geht es für mich morgen
zurück nach Akhori. Während meiner Zeit hier, hatte ich verschiedene Aufgaben
und wieder einmal viele Gelegenheiten, neue Erfahrungen zu sammeln. Anfangs
habe ich versucht, in Deutschland nach Sponsoren für die Kinder, die ich
besucht habe zu suchen. Allerdings hatte
ich mir das viel viel leichter vorgestellt.
Ich hatte wirklich gedacht, dass mehr Leute bereit wären zu helfen. Um
ein Kind zu sponsorn, benötigt es ca. 22€ pro Monat, wovon Schulgebühren,
Schulkleidung, Ranzen, Hefte, Stifte etc. bezahlt werden. Falls das Kind
unterernährt ist, wird es mit gesunden Lebensmitteln versorgt. Ich habe jedes
der Kinder zu Hause besucht, mit den Eltern gesprochen, die Lebensverhältnisse
gesehen, und vorallem gesehen, dass die Organisation den Menschen wirklich
hilft und keinen Profit machen will. Wann kann man als wohlhabender Mensch mehr
Vertrauen haben, wann bietet sich je eine noch bessere Chance zu helfen, und
sicher sein zu können, dass die Hilfe ankommt? Dennoch sind die meisten
Menschen nicht bereit ein Leben zu verändern. Wohlhabend sind fast alle
Menschen in Deutschland. Sogar die Hartz IV Empfänger genießen einen besseren
Lebensstandard als die meisten Menschen hier.
Leider realisiert man diese Tatsache erst, wenn man mit eigenen Augen
sieht, wie die Umstände sein können. Die meisten Menschen in Deutschland müssen
kaum Einschränkungen eingehen, wenn sie 22€ weniger pro Monat haben. Doch hier,
wird damit ein Leben verändert. Bildung ist der Schlüssel zur Weiterentwicklung
und der wichtigste Abschnitt auf dem Weg raus aus der Armut. Meine Großeltern
und ich sponsern nun eines der Kinder, und ich hoffe wirklich sehr, dass sich
bald noch mehr Menschen dazu bereit erklären.
Nun aber zurück zu dem, was in den letzten 4 Wochen noch
passiert ist. Zusammen mit dem Büro-Angestellten Prateek, habe ich die Website
von der Serve and Share Association fertig gestellt. Auf www.sasaindiadevelopment.org
kann man nun alles über die Anfänge, Projekte und die Organisation erfahren.
Außerdem haben wir ein Programm gestartet, um Fördermittel für die Kinder der
SASA Academy zu erhalten. Zusammen mit Mr. Davids Frau habe ich einen Tag
gestartet, an dem ich mit einigen Kindern aus Dehradun zusammen gebacken habe.
Ich habe ihnen alles gezeigt und sie hatten selber die Gelegenheit, Kekse und
Kuchen zu backen. Dies waren Kinder wohlhabender Familien, die pro Kind dann
20€ für den Tag bezahlt haben. Abzüglich der materialkosten, haben wir dann
fast 100€ an das Projekt in den Bergen geben können (Für Indien schon ziemlich
viel Geld). Davon wird höchstwahrscheinlich jedes der 300 Kinder der SASA
Academy eine warme Mütze zu Weihnachten geschenkt bekommen. Es ist nicht viel,
aber immerhin ein Anfang J
Am 11. November hatte ich dann die Gelegenheit, den größten
Feiertag Indiens zu erleben: Diwali. Dies ist quasi wie das Weihnachtsfest der
Hindus, Süßigkeiten werden verteilt, es werden verschiedene Rituale und Gebete
abgehalten und überall werden Lichter angezündet. Abends werden dann riesige
Feuerwerke gezündet. Mr. David hat mich mit zu einem seiner Freunde mit nach
Hause genommen, wo ich all dies erleben durfte. Es war wirklich faszinierend. Nun geht es morgen wieder los nach Akhori, bis bald also :)