Wenn man in Dehradun unterwegs ist, sieht man ca. alle 100 Meter bettelnde Menschen. Sie laufen zwischen den Autos auf den Straßen umher und klopfen an die Scheiben, wenn man an einer Ampel steht. An unserem Auto bleiben einige Menschen länger stehen, immerhin bin ich weiß und muss demnach reich genug sein, um ein paar Rupien zu entbehren. An sich wäre das auch kein Problem, aber die Leute sind schlau und haben ihre Tricks, um an Geld zu kommen. Viele von den Frauen haben Babys dabei, und machen Gesten, ihm etwas zu essen geben zu wollen. Das müssen jedoch nicht immer ihre eigenen Kinder sein. In der Zeitung wurde vor einiger Zeit von einem dazu passenden Vorfall berichtet: Eine recht wohlhabende Frau hatte ein Kindermädchen, das auf ihr Kind aufpassen sollte solange sie auf der Arbeit war. Das Kindermädchen kam aus einer ärmeren Familie und obwohl sie Geld für ihre Arbeit bekam, wollte sie sich noch etwas dazu verdienen. Also hat sie das Kind tagsüber an Menschen verliehen, die betteln gingen. Das Kind war um 4 wieder zu Hause, als die Mutter kam, weshalb sie nichts merkte, sie wunderte sich nur, warum das Kind immer nur weinte. Das Kindermädchen hat für das Verleihen pro Tag 200 Rupien von den Bettlern bekommen, die demnach ja noch mehr Geld pro Tag einholten. Daher muss man vorsichtig sein, wem man gibt und nicht sofort alles glauben.
Das Gute ist, dass ich in den Bergen lange genug sein werde, um herauszufinden welches Kind wirklich Fördermittel benötigt und sich mit diesen auch wirklich weiterentwickelt (Viele Kinder, die die Schule von SASA besucht haben, sind später aufs College gegangen, einige wurden sogar Ingeneure).
Nach 10 Tagen habe ich schon ziemlich viel gelernt und die Vorteile, als auch die Tücken des Gebens ein wenig kennengelernt.
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